Das Reisethema

Reisethema – Lüneburger Heide I

Aus Celle kommt der Ratzeputz

Man muss dafür sorgen, dass an den wichtigsten Stellen der Heide immer genügend Heidschnucken weiden, um zumindest dort den Charakter der Heidelandschaft zu erhalten.

Allerdings sind auch die Wälder in dieser Gegend hübsch und interessant; vor allem sind sie reich an Wild. Man trifft Rehe und Hasen, Hirsche und Wildschweine, auch Fasane. Die Vogelwelt ist in diesem Gebiet sehr vielseitig. An den Rändern der Wälder und auf den Lichtungen leben weit über hundert Vogelarten. Dazu gehören Wachteln und

Kiebitze, Türkentauben und Rebhühner, viele Meisenarten, aber auch Spechte, Bekassinen, Kolkraben und Heidelerchen. Schreiadler und Waldohreulen kann man hier und da ebenfalls noch sehen, vor allem in der Gegend von Wilsede. Und im Eichenwald bei Ahlden, in der Nähe von Rodenhagen, entdeckt man zuweilen Reiher.

Auch Schmetterlinge haben sich in der Heide gut erhalten. Viele Arten sind noch heute dort zuhause. Dazu gehört der Eulenschmetterling, der sonst nur in Südosteuropa vorkommt.

Die Menschen in der Heide, die "Heidjer", lebten schon immer zurückgezogen und bescheiden; das ist noch heute so. Sie hängen sehr an Althergebrachtem und bewahren ihre Tradition. Ihre Küche ist gut und bodenständig. Als kulinarische Spezialität gilt das Fleisch der Heidschnucken, das fast wie Wildbret schmeckt und in vielen Restaurants der Heide stets auf der Speisekarte steht. Es gibt hunderte von Rezepten, wie dieses Fleisch zubereitet werden kann - gebraten und gegrillt, am Spiess und als Ragout.

Eine uralte Heidepflanze ist der Buchweizen. Früher assen die Heidjer zum Frühstück immer ihre Buchweizenpfannkuchen, die sie mit Speck zu braten pflegten. In den letzten Jahrzehnten wurde die Pflanze zwar von anderem Gemüse verdrängt. Doch jetzt wird sie - aus einem Gefühl gastronomischer Nostalgie - wieder fleissig angebaut. Man bäckt Küchlein und Pfannkuchen aus dem Buchweizen, macht Klösse und Plätzchen, Kuchen und Torten daraus. Vor allem aber - und das ist wohl das älteste und typischste Gericht - kocht man Buchweizengrütze.

Was trinkt man in der Heide? Bier , vor allem. Dann aber auch würzigen Wacholderschnaps oder den ungemein scharfen Ratzeputz aus Celle.


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