Das Reisethema

Reisethema – Der Gardasee

Geigen und Gemälde

Drei italienische Regionen treffen am Gardasee zusammen: Die Provinz Brescia, die Provinz Verona und die (zumindest teilweise) autonome Region Trentino-Südtirol mit der Hauptstadt Trient. In allen drei Hauptstädten gibt es eindrucksvolle Museen.

In Trient finden Sie im Castello del Buonconsiglio, dem ehemaligen erzbischöflichen Palast, interessante historische Erinnerungen (Reste von Pfahlbauten und mittelalterliche Kunstwerke) sowie Ausstellungen, die sich mit den Freiheitskämpfen dieser Region beschäftigen.

In der Stadt Brescia sind zwei Museen historisch interessant: Das Römische Museum ist in den Ruinen des kapitolinischen Tempels untergebracht; man hat eigens eine Säulenhalle wieder aufgebaut. Dort sind auch Teile der Theateranlagen zu sehen, die zum Tempel gehörten. Das zweite Museum ist christlicher Kunst gewidmet. Dort finden Sie Ausstellungsstücke von der vorromanischen Epoche bis zur Renaissance, darunter wertvolle Schätze aus dem Besitz eines Langobardenkönigs.

In Verona ist die ganze Altstadt ein einziges baukünstlerisches Museum.

Natürlich gibt es in den drei Städten auch andere Sammlungen: Kostbarkeiten und Teppiche im

Diözesanmuseum (Palazzo Pretorio) von Trient, in Brescia eine erlesene Gemäldegalerie und in Verona (im Castelvecchio) Gemälde, Handschriften, Skulpturen, Waffen sowie Schmuck.

Musikfreunde finden Interessantes in Cremona. In jener Stadt waren vom 16. bis zum 18. Jahrhundert die berühmtesten Geigenbauer der Welt zu Hause. Dort, im Palazzo Affaitati, ist ein Stradivari-Museum mit Erinnerungen an ihn und die anderen Geigenbaumeister eingerichtet.

 

Konzerte und Komödien

Bis 1918 reichte Österreich ans Nordufer des Gardasees. Drum vermischt sich in jener Region noch heute Österreich-Alpenländisches mit Italienischem. Vor allem bei dörflichen Festen begegnet man beidem: Gebirglerischer Bedächtigkeit und italienischem Temperament.

Südlich davon regiert dann freilich nur noch der italienische Charakter. Beispielsweise in Bergamo und dessen Umgebung. Dort entstand im 16. Jahrhundert die "Commedia dell'arte". Das sind Stegreifkomödien, bei denen nur der Handlungsablauf festliegt. Alles andere überläßt man den Schauspielern. (Eine typische Person der Commedia ist Arlecchino, ein verschmitzter Bauer. Aus ihm wurde später der "Harlekin".)

In Bergamo und Umgebung pflegt man noch heute die Tradition der Commedia dell'arte. Immer wieder kann man dort solche Aufführungen erleben.

Anspruchsvoller ist, was Verona bietet: die Festspiele, jedes Jahr von Mitte Juli bis Ende August. In der riesigen römischen Arena werden großartige Operninszenierungen und im römischen Theater, jenseits der Etsch, Ballett- und Theateraufführungen mit internationaler Besetzung geboten. In dieser Zeit ist Verona noch lebendiger, noch bunter, noch liebenswerter als sonst. Allerdings auch erheblich voller.


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